Tinker

Blut: Kaltblut
Stockmaß: 135 – 170cm
Herkunft: Großbritannien, Irland
Farben: alle außer Albinos, meist Schecken
Zuchtgebiet: überwiegend in Europa
Verbreitung: weltweit
Haupteinsatzgebiete: Zug- und Reitpferd
Charakter: robust, leichtfuttrig, ausgeglichen, intelligent, neugierig, stur, ausdauernd, verlässlich, gutwillig, ruhig, sanft, freundlich und nervenstark
Typisch: kräftige Arbeitspferde mit eher gedrungenem, starkknochigem Körperbau; ausgeprägter Fesselbehang; üppiges Langhaar; Ramskopf; kräftiger Rücken; kräftiger Hals und lange Ohren
Zuchtgeschichte:
In Großbritannien und vor allem Irland war und ist der Tinker das Zugpferd der so genannten Traveller. Er muss in der Lage sein, über längere Zeiträume ausdauernd den Wagen zu ziehen. Darauf wurde zwar nicht systematisch selektiert, doch die Traveller wussten auch ohne Zuchtbuch, worauf es ihnen ankommt. So wurde über die Jahrhunderte erfolgreich ein leistungsfähiges, robustes und kräftiges Pferd entwickelt. Tinker heißt übersetzt Kesselflicker, viele der Umherziehenden gingen zumindest in früheren Jahrhunderten diesem Beruf nach. Erst als die Rasse vor allem in Deutschland in den 90ern in Mode kam, gründete sich ein Zuchtverband. 1998 entstand die Irish Cob Society Ireland Ltd. und ist von der EU als offizieller Zuchtverband für die Rasse Irish Cob anerkannt. Da hieß das Pferd bei uns schon längst Tinker.
Sonstiges: Tinkerhorse“ war eigentlich eher ein Schimpfwort, am ehesten wohl mit unserem „Klepper“ zu vergleichen. Der Ursprung ist vermutlich ähnlich. Der Klepper war das Pferd vor dem Wagen eines Kesselflickers, den man oft schon von weitem hören konnte, wegen des Klapperns und Schepperns der Töpfe, die er dabei hatte. Und so war auch die Bezeichnung „Tinkerhorse“ wenig schmeichelhaft gemeint, sondern eher abwertend für die Pferde der Nichtsesshaften, die sich zum Teil noch heute Diskriminierungen ausgesetzt sehen.