Freiberger

Blut: (leichtes) Kaltblut
Stockmaß: 150cm bis 160cm
Herkunft: Schweiz ( Franches-Montagnes)
Farben: Überwiegend Dunkelbraune, Braune und Füchse, selten Rappen und Schimmel
Zuchtgebiet: Schweiz
Verbreitung: weit verbreitet
Haupteinsatzgebiete: Freizeit-, Arbeits-, Fahr-, Trag- und Westernpferd; bevorzugtes Pferd für die Schweizer Armee
Charakter: vielseitig, lernfähig, freundlich, nervenstark, gelassen, trittsicher, fleißig, treu, sanft, leichtfuttrig, unkompliziert, zuverlässig, ausdauernd, frühreif, robust, menschenbezogen, intelligent und belastbar
Typisch: ausdrucksvoller, edler, mittelgroßer und ponyähnlicher Kopf mit breiter Stirn und klugen Augen; kleine Ohren; große Ganaschen; kurzer, kräftiger Hals; ausgeprägter Widerrist; lange, schräge Schulter; breite Brust; kurzer, tragfähiger Rücken; breite, kräftige und stark bemuskelte Kruppe; kurze, kräftige Beine mit steiler Fesselung und mit deutlichem Kötenbehang; wohlgeformte Hufen
Besonderheiten: Der Freiberger ist die einzige ursprünglich Schweizer Pferderasse und heute der letzte Vertreter des leichten Kaltblutpferdes in Europa.
Zuchtgeschichte:
Der letzte Vertreter des leichten europäischen Kaltblutpferdes hat seinen Ursprung im Hochplateau Freiberge an der nordwestlichen Grenze der Schweizer Jura. Die Anfänge der Zucht reichen zurück in das 15. Jahrhundert, auf Basis orientalischer und Comtois-Hengste entstand ein kräftiges Pferd für den Einsatz in Landwirtschaft und Armee. Während der Französischen Revolution und der Napoleonischen Kriege wurden alle brauchbaren Pferde vom Hauptabnehmer Frankreich requiriert. Zusätzlich bauten die Franzosen eine eigene Zucht auf, sodass die Freibergerzucht fast zusammenbrach. Das Eingreifen der Schweizer Bundesregierung 1860 sicherte den Bestand der Freiberger für das Militär. Seitdem gehen 95% aller Freiberger auf zwei Stammväter zurück: die Hengste Vaillant und Imprévu. Ab 1900 wurden auf Wunsch des Militärs Vollblüter eingekreuzt. Da die Pferde für die Bauern jedoch zu leicht wurden, kreuzten diese andere schwere Rassen ein und so entstand eine wahllose Zucht. Verbesserung kam durch die Einführung der Reinzucht der Freiberger 1910 im Hengst- und Fohlendepot in Avanches. Bis heute gilt der Ort als Ausbildungs- und Kompetenzzentrum der Schweizer Rasse.
Sonstiges: Das Gewicht der Freiberger beträgt zwischen 450 und 600 kg.
Jedes Jahr am zweiten August-Wochenende treffen sich die Freunde des Freiberger Pferdes zum Marché-Concours in Saignelégier. Hier begeistern zahlreiche Vorführungen und Wettkämpfe mit Freibergern das Publikum.