Shagya Araber

Blut: Vollblut
Stockmaß: 150cm bis 163cm
Herkunft: Ungarn (Osteuropa)
Farben: meistens Schimmel, gelegentlich Füchse und Braune, selten Rappen
Zuchtgebiete: Ungarn und Deutschland
Verbreitung: weltweit (vor allem in Ungarn, Deutschland, Dänemark, Schweiz, Österreich, Polen, Bulgarien, Tschechische Republik, Rumänien, USA und Venezuela)
Haupteinsatzgebiete: Reit-, Fahr-, Vielseitigkeits-, Freizeit-, Western-, Wander-, Distanz-, Jagd- und Sportpferd, Zucht
Charakter: umgänglich, unkompliziert, einsatzfreudig, leistungsfähig, vielseitig, nervenstark, ausgeglichen, gelassen, intelligent, temperamentvoll, menschenfreundlich, mutig, robust, eigenwillig, zäh, lebhaft, ausdauernd, stolz, genügsam, athletisch, schnell, leichtfuttrig, elegant
Typisch: kleiner, markanter und trockener Kopf mit gerader bis konkaver Stirnlinie und weit auseinander liegenden, großen Augen; große, elastische Nüstern; kleine, weit auseinander liegende, spitze und feine Sichelohren; breite, weit auseinander liegende Ganaschen; edler, langer und nach oben gewölbter Hals; lange, schräge Schulter; ausreichende Brusttiefe; ausgeprägter Widerrist; stabiler, mittelanger Rücken; lange, leicht abfallende Kruppe mit hoch angesetztem Schweif; lange, trockene Beine mit kurzen Röhrbeinen und mittellangen, steilen Fesseln; große, wohlgeformte und harte Hufen; feines, seidiges Fell und Deckhaar
Zuchtgeschichte: Beim Shagya-Araber handelt es sich um eine auf Vollblutarabern aufgebaute, eigenständige Rasse, die Ende des 18. Jahrhunderts gezielt in den Militärgestüten Österreich-Ungarns, vor allem Babolna und Radautz, für das Militär und zur Verbesserung der Landschläge gezüchtet wurde. Das Ziel dieser Zucht war es, die positiven Eigenschaften des Vollblutarabers, wie zum Beispiel Härte, Ausdauer, Intelligenz, Schnelligkeit und Eleganz, mit Größe, Gang und Rittigkeit des europäischen Reitpferdes zu vereinen. Hierzu wurden verschiedene bewährte einheimische, bereits arabisierte Stutenlinien mit ausgesuchten Vollblutarabern angepaart und die Nachzucht hart selektiert. Bis 1978 trug der Shagya den Namen „Araber-Rasse“, was jedoch Missverständnisse bei der englischen Übersetzung mit sich brachte. Um die Eigenständigkeit der Rasse zu betonen, wurde sie in Shagya-Araber umbenannt. Namensgeber war dabei der Originalaraber Shagya, der 1836, nach dem Erwerb in Syrien, im ungarischen Nationalgestüt Bábolna zur Zucht eingesetzt wurde.
Nach dem 2. Weltkrieg geriet die Rasse etwas in Vergessenheit, erfreut sich aber seit etwa 1960 wieder steigender Beliebtheit als Veredler-, Freizeit und Sportrasse.
1983 wurde die Internationale Shagya-Araber Gesellschaft, die ISG, gegründet.
Sonstiges: Aufgrund seines gutmütigen Charakters eignet sich der Shagya Araber ebenfalls als vielseitiges Familienpferd für gehobene Ansprüche.