Friese

Blut: Warmblut
Stockmaß: 155-175cm
Herkunft: Friesland
Farben: Rappen
Zuchtgebiet: Niederlande
Verbreitung: Europa
Haupteinsatzgebiete: Fahr-und Reitpferd
Charakter: gutwillig, ruhig, sanft, freundlich, nervenstark, temperamentvoll, sensibel, menschenbezogen, gehorsam, talentiert, lebhaft, robust, genügsam, zuverlässig, geduldig und sanftmütig
Typisch: relativ kleiner Kopf; kleine Ohren; ausdruckstarke Augen; gewölbter, oft hoch angesetzter und meist sehr kräftiger Hals; breite Brust; kräftige und schräge Schulter; ausgeprägte Rippenwölbung; kurzer Rücken; oft leicht gespaltene und abfallende Kruppe; gut gewinkelte und bemuskelte Hinterhand; üppiges Langhaar, oft auch gewellt; Kötenbehang; kurzes, glänzendes Fell
Besonderheit: Das Friesenpferd ist eine der ältesten Pferderassen Europas.
Zuchtgeschichte:
Wie schon der Name der Rasse verrät, liegt der Ursprung dieser Pferde in der Provinz Friesland. Das Friesenpferd ist im 16. und 17. Jahrhundert durch Einkreuzung spanischer Pferde entstanden, während die Niederlande von Spanien besetzt waren.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde in den herrschaftlichen Häusern immer weniger geritten, dafür umso mehr in eleganten, leichten Kutschen gefahren. Dafür brauchte man die geeigneten Pferde.
Als die Friesenpferde im 19. Jahrhundert zunehmend aus der Mode kamen, wurde die Zucht der reinen friesischen Pferde vernachlässigt. Im Jahre 1910 war der Hengstbestand auf nur noch vier Pferde geschrumpft, drei Jahre später waren nur noch drei Hengste am Leben. Daraufhin setzten sich einige Züchter erfolgreich für die Rettung der alten Rasse ein. Sie hatten erkannt, dass nicht nur ein landwirtschaftliches Arbeitstier vom Aussterben bedroht war, sondern auch ein Stück niederländischer Geschichte, denn immerhin ist der Friese die einzige niederländische Pferderasse.
(Der Friesenpferde-Zuchtverband e.V. ist die einzige staatlich anerkannte Züchtervereinigung für Friesenpferde in Deutschland und führt ein eigenes Zuchtbuch.)
Sonstiges: Vor ca.100 Jahren gab es auch noch andere Farben wie Braune und Füchse in der Zucht, so ist heute die Rappfarbe das Markenzeichen des Friesen.
Im 18. Jahrhundert wurden friesische Pferde bei volkstümlichen Trabrennen eingesetzt. Aus diesen Pferden entwickelte sich der „Harddraver“, der an der Entstehung des Orlow-Trabers beteiligt war.